Therapeuten sind so ein Ding, ich hab viele schlechte Erfahrungen gemacht, doch es gab eine die spitze war bzw. ist. So wie ich immer sage "Auf die 1. mit Krönchen". Das ist ein mega Kompliment für Therapeuten, wenn ich sage, dass sie cool sind, denn Therapeuten sind nervig und nicht cool. Dennoch habe ich die Vertrauenshüterin gefunden, dazu habe ich etwas geschrieben und möchte das mit euch teilen. Dazu möchte ich sagen, alle Therapeuten können ab und zu mal echt nerven...
Jemand fragte mich letztens "Wenn alle Menschen die du jemals kennengelernt hast, in einem Raum wären, zu welcher würdest du gehen, wenn du sagen müsstest wer dir am meisten mit deinen Problemen geholfen hat?". Mir viel es nicht schwer diese Frage zu beantworten, meine Antwort war: "Ich denke ich würde zu meiner Therapeutin aus der Tagesklinik laufen". Die Person fragte mich, warum ich genau dort hin laufen würde. Meine Antwort war: "Sie ist eine Vertrauenshüterin".
Eine Vertrauenshüterin ist jemand, der dein Vertrauen beschützt, jemand der deine Probleme ernst nimmt, egal wie verrückt sie sind. Sie sagt immer das sie daran glaubt, das ich das schaffe, auch wenn ich überzeugt bin, dass es nicht so ist. Sie hatte bis jetzt jedes Mal Recht. Bei ihr hatte ich immer das Gefühl, es interessiert sie wirklich was ich denke und was ich fühle. Wenn ich anfing zu stottern, die Worte nicht fand, saß sie einfach vor mir und hat gelächelt, sie hat gewartet bis ich meine Worte und Gefühle bei samen hatte. Respekt. Niemals hätte ich diese Geduld gehabt, bei mir ist alles nur "schnell schnell", aber in diesem Raum stand diese Zeit still. Was ich damit sagen möchte "die Zeit steht still", es ist bewundernswert, wenn jemand da sitzt, dich anlächelt und einfach wartet. Dir nicht das Gefühl gibt unter Zeit Druck zu stehen.
Therapie ist anstrengend, aber es hat auch manchmal echt Spaß gemacht. Oft war ich danach total überwältigt, doch ich habe mich gern an das Gespräch zurück erinnert.
Es gab Tage da habe ich sie mega angemotzt, doch sie stand total lässig am Türrahmen und versucht mich zu motivieren weiter zu machen. In diesem Momenten habe ich überhaupt keine Lust auf Therapeuten, bekomme aber schnell ein schlechtes Gewissen. Wenn sie mir dann wieder gut zu redet, ist meine Stimmung 2 Punkte nach oben gestolpert. Sie lässt mich viel mit entscheiden, versteht wenn ich gerade nicht in der Lage bin zu reden und hat immer die passenden Fragen parat. Keine Ahnung wie sie das macht, aber sie verstrickt die Fragen so, dass ich keine Wahl habe, als zu antworten. Sehr beeindruckend. Außerdem kann sie sehr streng werden und packt einen nicht mit den Fingerspitzen an, sondern nimmt dich wirklich an die Hand. Irgendwie muss man den ernst der Lage auch kapieren, geht mit Freundlichkeit eben nicht immer.
Eine Vertrauenshüterin eben. Ein wichtiges Kapitel in meinem Buch. Ein Teil der mich ein Stück weiter bringt, wenn ich auf eigenen Beinen stehe.
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